Muslimbruderschaft

Mụs|lim|bru|der|schaft, die; -:

fundamentalistische islamische Organisation mit dem Ziel der Errichtung einer islamischen Gesellschaft.

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Mụslimbruderschaft,

 

Mọslembruderschaft, Mọslembrüder, religiös-politische Reformbewegung, gegründet 1928 in Ismailia (Ägypten) von dem Grundschullehrer Hasan al-Banna (* 1906, ✝ [ermordet] 1949); fordert eine an Koran und Hadith orientierte Staats- und Gesellschaftsordnung und bekämpft den westlich-europäischen Einfluss in der islamischen Welt. Sie verbreitete sich in vielen arabischen Ländern. Darüber hinaus entstanden verwandte Bewegungen in Iran (»Fidaijan-e Islam«, deutsch »Kämpfer des Islam«) sowie in Indien und Pakistan (»Djamaat-e Islam«, deutsch »Vereinigung des Islam«). Als weibliche Parallelorganisation entstanden 1936 die Muslimschwestern.

 

In Ägypten entwickelte sich die Muslimbruderschaft nach 1945 zu einer Massenbewegung, die Zeitungen, Schulen und Industrieunternehmen besaß. 1948/49 beteiligte sie sich mit militärischen Verbänden am Krieg der arabischen Staaten gegen Israel. Nach Errichtung der Republik in Ägypten wurde die Muslimbruderschaft dort verboten (Januar 1954) und nach dem gescheiterten Attentat auf Präsident Nasser (26. 10. 1954 Hinrichtung zahlreicher Mitglieder) endgültig aufgelöst. Auch in anderen islamischen Ländern wurde die Muslimbruderschaft verboten. Unter dem Eindruck der islamischen Revolution in Iran (1979) suchte sich die Muslimbruderschaft neu zu etablieren. In Syrien, wo Ende der 1950er-Jahre von der Muslimbruderschaft das Konzept eines »islamischen Sozialismus« entwickelt worden war, wandten sich verschiedene Gruppierungen der Muslimbruderschaft (zusammengefasst in der »Vereinigten Islamischen Front«) gegen das sozialistisch-laizistische System der Baathpartei. In Ägypten kündigte Mustafa Maschur, seit Januar 1996 Oberhaupt (Scheich) der Muslimbruderschaft, die Gründung einer Partei »Al-Wasat« (»die Mitte«) an, um auf legale Weise am politischen Leben des Landes teilzunehmen.